Das chronisch hustende Pferd
Chronische Atemwegsbeschwerden beim Pferd sind leider heutzutage relativ häufig. Die hoch spezialisierte Lunge des Lauf- und Fluchttieres Pferd reagiert leider sehr empfindlich auf vieles, was wir ihr im Stall so zumuten.
Die Symptome einer chronischen Erkrankung der Atemwege können unterschiedlich stark sein und reichen vom Abhusten bei Belastung bis hin zu permanent erschwerter, angestrengter Atmung, Dämpfigkeit und schweren Anfällen, die uns an Asthmatiker erinnern.
Verursacht werden die Beschwerden durch eine erhöhte Produktion von zähem, kaum abhustbarem Schleim in den luftableitenden Wegen und im Anfall auch zu einer Verkrampfung der Atemwege. Normalerweise tritt kein Fieber auf es sei denn, es setzt sich auf die vorgeschädigten und dadurch anfälligen Atemwege ein infektiöser Keim.
Die Ursachen für die Entstehung der COB (Chronisch Obstruktive Bronchitis) sind vielschichtig und eine Behandlung erfordert Disziplin und Konsequenz des Besitzers. Eine sorgfältige Diagnostik durch den Tierarzt ggf. mit einer Bronchioskopie und eine daran angepasste Medikamentenauswahl sind wichtig.
An erster Stelle der Therapie steht immer die Optimierung der Haltung und eine konsequente Vermeidung von Staub im Umfeld des Pferdes, dazu gehören Heulage oder nasses/ bedampftes Heu, eine gute Belüftung des Stalls ebenso wie eine möglichst staubfreie Boxeneinstreu.
Wobei eine Pferdebox in einem Stall nicht für sich allein existiert, Stroh in der Nachbarbox und eine staubige Stallgasse verhindern natürlich den Erfolg. Erkrankte Pferde regelmäßig inhalieren zu lassen verbessert deren Lebensqualität deutlich.
Auch die Alternativmedizin bietet viele gute Behandlungsansätze um nach einmal erfolgter Diagnostik die Symptome und den Medikamenteneinsatz zu reduzieren, viele Besitzer haben gute Erfahrungen mit Akupunktur und Eigenblutbehandlung gemacht.
Wichtig für das Verständnis dieser Erkrankung ist es, dass sie nicht heilbar ist aber bei gutem Management über lange Strecken reversibel und das Pferd so noch viele Jahre ein zufriedenes Leben führen kann. Je früher mit einer konsequenten Therapie begonnen wird, desto besser ist in der Regel die Langzeitprognose.
Dr. Susanne Hupka